Aufnahme in den aktuellen Schulentwicklungsplan erforderlich
Seit der Gründung der FREIEN WÄHLRER ist eine wesentliche Forderung in ihrem Programm, dass das Bildungsangebot in Rödermark um ein Gymnasium erweitert wird. Dies hat nichts mit einer Geringschätzung der Nell-Breuning-Schule zu tun, die von den FWR als ein hervorragendes Bildungsinstitut gesehen wird. Es ist vielmehr die Tatsache, dass in Rödermark seit Jahren eine Abstimmung mit Füßen erfolgt. Für etwa 50% (in Urberach aktuell sogar 66%!) der Abgänger von den Grundschulen sehen deren Eltern keine ihren Vorstellungen entsprechenden Angebote für eine weiterführende Schule.
Als Folge pendeln derzeit ca. 800 Jugendliche und Kinder aus Rödermark zu Bildungsstätten im Umkreis. Den Eltern entstehen hierdurch Mehrkosten, viel schlimmer aber ist, den Schüler*innen wird
durch die Fahrtzeiten bei den sowieso schon langen Schulzeiten ein Großteil ihrer Freizeit genommen. Sie können vielfach weder in Vereinen noch in Jugendgruppen ihren Neigungen nachgehen. Eine
für die Entwicklung der jungen Menschen so wichtige sportliche und soziale Betätigung muss oft ganz entfallen. Aus diesem Grunde haben die FWR bereits 2012 einen Antrag eingebracht, der im Wissen
um die knappen Finanzen zu Beginn der Schutzschirmverträge nur darauf abzielte, in Rödermark die Voraussetzungen für ein privates Gymnasium zu schaffen. Die übliche Ablehnung durch die
schwarz/grüne Koalition wurde von dem CDU Sprecher Hartung damit begründet, dass man sich bei diesem Themenkomplex in einer Prüfungsphase befindet –
6 Jahre nachdem von der CDU den Wählern in ihrem Wahlprogramm ein Gymnasium versprochen wurde. Welchen Stellenwert die CDU dem Thema Gymnasium einräumt, konnte man auch daran ermessen, dass bei
den im Rahmen der „politischen Neubewertung“ nach den Bürgermeisterwahlen 2017 mit den FWR geführten Sondierungsgesprächen im von der CDU vorgelegten Punkte-Papier dieser Komplex gar nicht
angesprochen und erst von den FWR mit in die Diskussion gebracht wurde.
Inzwischen sind erhebliche Veränderungen eingetreten, die Maßnahmen für ein Gymnasium noch dringlicher machen. Die Prognosen der Rödermärker Einwohnerzahl durch Zuzug und die erfreulich
gestiegenen Geburtenraten zeigen mittelfristig eine Steigerung um etwa 2000. Allein in den aktuellen Baugebieten Odenwaldstraße, Kapellenstraße und An der Rodau wird bis Ende 2019 Wohnraum für
über 700 Menschen geschaffen. Dies wird auch von der Rödermärker Verwaltung gesehen und spiegelt sich in den Ausbauplänen für Kitas und Grundschulen wider. Nur der Fakt, dass diese Kinder
innerhalb der nächsten 4-6 Jahre erfahrungsgemäß zu etwa 50% auf ein Gymnasium gehen wollen, wird einfach negiert. Dies hat die FWR veranlasst einen Antrag an die
Stadtverordnetenversammlung zu stellen, dass der Magistrat aufgefordert werden soll, Gespräche mit dem Schulträger Kreis Offenbach bezüglich der Schaffung eines Gymnasiums in Rödermark
aufzunehmen. Der Schulentwicklungsplan (SEP) des Kreises Offenbach für die kommenden 10 Jahre ist derzeit beim Kreistag in Beratung. Die Notwendigkeit eines Gymnasiums in Rödermark muss in diesen
SEP Eingang finden, denn von einem Beschluss bis zu einer Realisierung vergehen mindestens 7-8 Jahre. Andernfalls ist das Thema für lange Jahre, wenn nicht für immer, von der Agenda. Durchaus
möglich, dass genau darauf die Ablehnung des FWR-Antrages durch die CDU abzielt. Herr Hartung erklärte zwar in epischer Breite, dass man im Grundsatz mit den FWR übereinstimmt, aber dass es
aufgrund mangelnder Finanzierungsmöglichkeiten derzeit keinen Sinn mache, auf den Schulträger einwirken zu wollen. Hier muss von der CDU mehr Ehrlichkeit gegenüber den Bürgern eingefordert werde.
Noch im Januar 2018 erklärte die CDU in einer Presseerklärung: „ein Gymnasium in Rödermark als Ergänzung zur NBS ist aktueller denn je“ und weiter „die CDU werde nicht müde, dieses Vorhaben beim
Kreis mit Nachdruck zu fordern“. Hier werden die Bürger ganz simpel vorsätzlich getäuscht!
Es ist zu erwarten, dass die CDU bei der Abstimmung in der kommenden Stadtverordnetenversammlung sich mit einer Ablehnung des FWR-Antrages einmal mehr gegen ihr eigenes Programm und zur Freude
ihres grünen Koalitionspartners an deren Seite stellen wird, aber die Bürger sollen wissen, dass auf Wahlversprechen der CDU kein Verlass ist. Mit einer Ablehnung des FWR Antrages trägt die CDU
die volle Verantwortung dafür, dass auch in der Zukunft Eltern keine Wahlmöglichkeit bei weiterführenden Schulformen haben und die Schüler nach wie vor in großer Zahl pendeln müssen.